04Mai
2015

Zweite Woche in Prospect / Adelaide

Heute, 04. Mai 2015

Hallöchen,

wir schon wieder! Wir hatten ein richtig tolles Wochenende, daher will ich nicht bis Morgen oder Mittwoch oder so mit dem Blogeintrag warten. Außerdem ist Montag und das ist meistens mein fauler Tag in der Woche und den will ich heute mal zur Abwechslung etwas arbeitsreicher gestalten – grins - …

Also zu Heute, da es erst 9:45 Uhr ist, kann ich noch nicht viel schreiben. Ich hab ein paar Bilder vom Garten des Hauses in dem wir gerade wohnen gemacht, damit ihr einen kleinen Einblick bekommt. Ein Bild von den Hühnern die uns heute wieder ein leckeres Ei geschenkt haben. Dann vom Orangenbaum von dem wir bald leckere, frische Orangen pflücken können. Neben dran ist ein Mandarinenbaum. Da haben wir Samstag schon eine getestet und die war zwar noch nicht ganz reif, aber trotzdem viiiel besser wie die meisten gekauften die man in Deutschland kriegt. Dann Bilder von Molly – meinem kleinen Stinkerchen – und von dem kleinen Fischteich. Der hat ein kleines Leck und muss daher jeden Tag nachgefüllt werden. Das war aber zum Glück schon bevor wir eingezogen sind und so meinte Simon (einer der Söhne von Martin & Polly), dass wir uns keine Gedanken machen sollen. Auch nicht, wenn sie sterben sollten. Äääähm… nein, das mit dem keine Gedanken klappt bei mir noch nicht ganz!

    

      

Ach so zum Thema Essen: Es geht nicht ohne! Fabian und ich haben eine Reportage über Tierzucht und Schlacht in Deutschland/Europa und die Auswirkung auf die Welt um uns herum angeschaut. Die war sehr interessant und hat uns beide zum Denken angeregt. In der Reportage ging es auch darum, dass zu viel Fleisch für uns Menschen ungesund ist aus den unterschiedlichsten Gründen. Jedenfalls wollen wir jetzt versuchen weniger Fleisch zu essen und wenn dann auf hochwertigeres zurückgreifen. Witziger Weise hatte ich letzte Woche schon vor der Reportage ein paar Fischgerichte rausgesucht und heute Abend gibt es das Erste davon. Und da natürlich auch auf die Überfischung Acht gegeben werden muss… (eigentlich darf man gar nichts Essen) … wollen wir auch 1-2 Mal die Woche vegetarisch kochen. Da muss ich aber erst noch Rezepte suchen.

 

Gestern, Sonntag, den 04. Mai 2015

Sodele. Jetzt zu gestern. Nachdem ich die nächsten 2-4 Wochen oder länger – grins – nicht in einer Bank arbeiten werde, konnte ich mir meine Haare in „blueberry“ tönen. Die Farbe kam aber nach dem Waschen weniger krass wie auf der Packung heraus. Trotzdem schön und mal was anderes. Bilder von vorher und nachher anbei.

    

Nach einem Großeinkauf für die nächste Woche ging es dann direkt los zum Showdown! Port Adelaide gegen Adelaide Crows (Footballspiel). Davor haben wir uns am Stadion noch mit Simon, einem der Söhne von Polly und Martin getroffen und haben bei seinem Cousin Benji leckere Taccos mit verschiedenen Füllungen probiert. Benji hat bis vor 2 oder 3 Jahren in einer Paint-Firma gearbeitet. Hatte dann aber keine Lust mehr drauf und hat sich auch Sorgen um seine Gesundheit gemacht. Wenn man immer mit Farbdampf umgeben ist, ist das auf Dauer nicht so toll und dann hat er einfach das gemacht, worauf er Lust hat. Sich einen alten Bus gekauft – lackiert – eine Küche eingebaut – und verkauft jetzt gesunde Taccos. Ohne Geschmacksverstärker usw. Haben von Benji sogar 2 extra geschenkt bekommen. (Haben ihn und seine Frau schon am Freitag kennen gelernt) …als Dankeschön für die Taccos und weil wir auch Simon noch von Freitag 1, 2 Bier schuldeten, hat Fabi ne Runde spendiert und Benji hat sich auch sehr gefreut. War schön die anderen nochmal zu sehen. Auch Simons Onkel. Den ältesten Bruder von Polly und einen Freund mit Frau und Sohn. Die haben wir ebenfalls bereits Freitag gesehen/gesprochen. … gestärkt ging es dann rein ins Stadion. Insgesamt waren mehr Crows zu sehen. (Es war quasi das Heimspiel der Crows. Das Rückspiel wird dann das Heimspiel der Porties.) Den Crows hat ihre Überzahl an Fans leider nichts gebracht. Sie haben verloren, so wie es von vornherein schon vermutet wurde. Die Porties waren die Fafouriten. War aber trotzdem fast bis zum Schluss spannend und auf jeden Fall war es interessant und eine tolle Stimmung im Spiel. Überwiegend friedlich. Nur einmal war es nicht weit von uns weg etwas unruhig, aber die Polizei hat die Unruhe stiftenden Jungs gleich abgeführt.

 

 

 

 

Samstag, den 02. Mai 2015

Nachdem Fabian vom Frisör zurück kam und ich vom Haartönung kaufen, dauerte es nicht lange, dass wir auch schon zum Lunch (Mittagessen) von Paddy (dem jüngsten Sohn von Polly und Martin) und seiner Freundin abgeholt wurden. Es ging ein bisschen in den Norden in die Weinregion die eigentlich für Rotwein bekannt ist hinein. Etwa eine Stunde Fahrt. Wie das Restaurant/ die Region genau heißt weis ich nicht mehr. Aber die Fahrt dorthin war toll. Einfach NICHTS. Nur zwischendrin riesige Felder, Hügel und einzelne Bäume, aber keine Dörfer oder Städte. Vielleicht mal ein Bauernhof, aber sonst einfach nur herbstliche Natur. War echt toll! Und dann in der Weinregion / in dem Restaurant angekommen mussten wir natürlich auch ein Wine-Testing mitmachen. Haben uns dann trotz dessen, dass hier eher die Rotweinregion ist auf einen Weißen geeinigt und davon zusammen eine Flasche getrunken. Mir hat ein halbes Glas gereicht und Paddy auch, er musste ja noch fahren. Der Rest ging an seine Freundin und Fabian. (Keine Sorge, war eine kleine Flasche!) Das Essen war lecker, die Portionen aber sehr klein. Dafür der Preis sehr hoch und nach dem Dessert sind wir dann auch satt gewesen. Sich mit den beiden auf Englisch über alles Mögliche zu unterhalten war einfach. Es gab eigentlich keine peinliche Pause in der niemand etwas zu Reden wusste. Vor allem Paddy’s Freundin finde ich sehr nett. Leider kann ich mir ihren Namen (noch) nicht merken. Aber ein Foto haben wir:

  

 

Freitag, den 01. Mai 2015

Irgendwie haben wir das Maienstecken von Donnerstag auf Freitag verpasst. Am Donnerstag hab ich gar nicht dran gedacht und Freitag war’s dann ja schon vorbei. Hier wird übrigens nicht überall Klopapier und schlimmeres verteilt. Was am Tag drauf. Also Freitag wirklich angenehm war. Liegt vielleicht auch daran, dass es hier nicht den 1. Mai wie bei uns gibt – also, als Feiertag meine ich. Fabian musste arbeiten – hahahaha - … aber abends sind wir dann noch ein bisschen Ausgegangen.

Simon hat uns in einen German-Pub eingeladen. Er trifft sich schon seit 10 Jahren oder länger jeden Freitag dort mit seinen Freunden. Mal sind mehr mal weniger dabei. Mal neue Gesichter wie Fabian und mich. Haben dadurch einige von seinen Verwandten und Freunden kennen gelernt. Eine Tante und Onkel mit beiden Kindern. Darunter Benji mit Frau und Kind. Der kleine Sohn hatte am Freitag seinen 3-Monatigen-Geburtstag. Es war wirklich schön wie herzlich wir aufgenommen wurden und wie viele Leute von selbst auf uns zugekommen sind um mit „den Neuen“ zu sprechen. Dann saß da eine Frau mit einer ULM Tasche. Als wir eigentlich schon gehen wollten (es waren schon fast alle weg) hab ich mich dann doch getraut mit Fabi die Frau zu fragen, ob sie denn schon selbst in Ulm war oder von wem sie diese Tasche hätte, da wir nicht weit davon entfernt wohnen. Die Frau hat erst nicht so viel mit uns gesprochen. Nur dass ihre Stieftochter in Ulm Medizin studieren würde, sie sie dort mal besuchen war und Ulm aber nicht so toll fand. Lag aber daran, dass sie fast nur die Uniklinik gesehen hat und wenig von Ulm und Ulm-herum. Ihr Lebensgefährte, der Vater der Stieftochter war schon gesprächiger und so ergab sich dann doch noch ein richtig nettes Gespräch zwischen uns allen. Auch sie ist dann aufgeblüht und das war toll! Er lebte 17 Jahre in Deutschland. In Ravensburg? Kann auch noch immer etwas Schwäbisch schwätzen, auf jeden Fall verstehen und Spätzle schaben kann er auch… Er hat einen Mix aus Deutsch und Englisch gesprochen, sodass ich ganz durcheinander gekommen bin. Ich sollte Schwäbisch schwätzen und er würde auf Englisch mit mir sprechen meinte er. Blöd war nur, dass ich dann keinen Deutschen Satz mehr rausgebracht hab. Hab ihm dann gesagt, dass ich lieber englisch reden möchte. Zum einen weil ich es lernen will und zum anderen weil ich mit dem Switchen zwischen den Sprachen nicht ganz klar komme. War für mich wirklich seltsam. Da steht man da und kann die eigene Sprache nicht mehr…

Oh fast vergessen! Normalerweise finden wir ja immer ein oder zwei Eier am Tag… und heute waren es sogar DREI Eier! Das war wirklich auch sehr sehr zard (mit d statt t) das heißt so viel wie genial!

Und jetzt noch was Ekliges. Gestern hab ich ja erst noch mehr über Redbacks gelernt… und heute gleich meine erste echte bei der Gartenarbeit hinter nem Blumentopf entdeckt. Ja, sie mögen wohl wirklich die dunkleren Ecken. Ich bin dann schnell das Giftspray holen gegangen und hab die Redback, ihr Essen und/oder ihre Eier vollgesprüht. Der Topf steht nämlich im Hauseingang/Veranda und war mir eindeutig zu nah an meinem Schlafzimmer! Was, wenn die Babys entschieden hätten sich in meinem Schlafzimmer einzunisten? Nene! Nix für mich! Das krasse ist. Ich hab ja schon Bilder gesehen aber sie in echt zu sehen – bääääh! – ist mindestens genauso schlimm und man erkennt sie wirklich sofort!!!!

 

Donnerstag, den 30. April 2015

Habe den halben Tag gekochte. Spätzle geschabt, (aus 4 Eiern unserer eigenen Hühner, ergibt eine Menge für ca. 6 Personen) ne leckere Soße dazu gekocht und Gemüse. Dazwischen immer Küche gemacht und später noch die Schweinefilets vorbereitet für abends.

  

… dann hab ich mich fleißig im Garten ausgetobt und mit der Nachbarin unterhalten. Sie hat mich dann von sich aus für mein gutes Englisch gelobt und sich für ihren Akzent entschuldigt. Ich hab aber fast alles verstanden. Zumindest immer worüber wir geredet haben, wenn auch nicht jedes einzelne Wort. Von ihr hab ich auch noch etwas mehr über Redbacks gelernt. Eklige, giftige Spinne und am Abend hab ich auch noch einiges über Redbacks gelesen. Ihr Gift kann einen Menschen tatsächlich töten! Nicht sofort, aber wenn man z.B. älter ist oder noch sehr klein, dann kann es sein, dass das Gift, das einen unter anderem paralysiert dazu führt, dass man nicht mehr atmen kann. Man kriegt von dem Gift Krämpfe, an der Stelle des Bisses tut es schrecklich weh und man muss sich oft übergeben usw. Von der will man wirklich nicht gebissen werden! Oh und sie gehören zu den echten Witwen. Was bedeutet, dass sie auch mal gerne während oder nach dem Sex die kleineren Männchen teilweise oder ganz auffressen. Wenn ein Weibchen ein Männchen aufgefuttert hat, dann ist es für sie aber in der Regel schwieriger erneut einen Partner zu finden. Und die Männchen, die sich während des Sexes auffressen lassen verteilen mehr von ihren Genen. Wie auch immer das genau funktioniert. Jedenfalls sieht sie nicht nur verdammt eklig aus, sondern ist auch noch verdammt giftig dazu… Wenn man gebissen wird, muss man ruhig bleiben. Sich in eine bequeme Position begeben und nichts trinken! Nicht dass sich wegen dem dann verdünnten Blut sich das Gift schneller verteilen kann und man darf auch nicht direkt auf der Wunde kühlen, sondern bisschen drumrum. Abbinden braucht man aber nicht. Einfach schnell in ein Krankenhaus fahren und sich dort ein Gegengift geben lassen, dann geht es einem wohl relativ schnell wieder besser. Wenn man zu lange wartet und nicht zwingend daran gestorben ist, dann kriegt man schlimme Wunden davon. Sehen aus wie Verätzungen bis aufs Fleisch. Jedem ist es frei mal bei einer Suchmaschine im Internet -- Bilder Redback Biss -- einzugeben.

So, das war’s soweit. Bis bald, macht’s gut!

Liebe Grüße